In Stuttgart auf dem Schulhof Wolframstraße Lindenlaub in Plastiksäcke gesammelt, über Jahre gelagert, im Atelier Lindich in Hechingen die entstandenen Laubmulllaibe und Bröckel mit Japanpapier umklebt.
je ca 30 x 30 x 7,5 cm
In schwarze Säcke trocknes Lindenlaub
Nahe dem Stuttgarter Atelier in der alten Brotfabrik sammle ich im Herbst 1983 auf dem Schulhof der Wolframstraße in mehrere schwarze Plastiksäcke Lindenlaub ein. Ich schiebe die welken Blätter zusammen und stopfte sie mit all dem was noch dazwischen gerät in die Müllbeutel. Es sollen Laubpapierarbeiten werden, vielleicht in einer Mischreihe mit den frischen Blättern oder den duftenden und propellernden Blüten von Lindenbäumen aus dem Garten von Schloss Lindich bei Hechingen, wo ich gerade das neue Atelier beziehe. Die gedachten Papiere sind ein Zusammenschluß in einer Stadt-Landfolge.
Im Lager des Ateliers verbleiben die Beutel über Jahre unberührt, sie sacken zusammen, das Laub zerbröselt und zerfällt, wird Lindenkompost, wandelt sich zu einer Art Lindenerde, die in den schon mal enger geschnürten Plastiksäcken schließlich rundlichen Brotformen nicht unähnlich wird.
2009 hole ich die an einzelnen Stellen löchrig gefressenen Plastiksäcke aus dem Regal und schiebe den Inhalt wie es kommt auf dem Atelierboden zu einer Bodenlandschaft zusammen. Das bleibt eine ganze Weile so, mal ergänzt mit einer Reihe von Zitronen oder dann Kreidestücken, die scheinbar geschichtet weden zu begrenzenden Mauerresten.
Endlich nehme ich einige Teile auf und befestigte sie mit Kleister, Leim und dünnstem Restaurierungspapier zu den Lindenlaubmulllaiben.