Atelier Schloss Lindich


Schloss Lindich, Hechingen
seit 1984

Schloss Lindich liegt auf einer bewaldeten Anhöhe, etwa eine Stunde westlich der ehemaligen Residenzstadt Hechingen. Die bruchstückhaft erhaltene sternförmige Anlage des Jagd- und Lustschlosses wird im Rokoko so gebaut, dass von dem Schloss mit der geräumigen, achtseitigen Dachlaterne, einem Belvedere das umliegende Jagdrevier in alle Himmelsrichtungen gleichmäßig erschlossen und vermessen wird. Von einer Mitte werden Wege strahlenförmig im Jagdtstern so angelegt, dass in alle Himmelsrichtungen hineingesehen und kontrolliert wird, und von außen kommend, dass von allen Seiten ein herrschaftliches Schloss wahrgenommen und bewundert wird. Auf einem Gartenplan des achtzehnten Jahrhunderts ist das Schloss von einem geometrischen, französischen Garten umgeben, im Süden mit Zierbeeten und Springbrunnen und Sandsteinskulpturen und mit sechs Kavaliershäusern umgrenzt, im Norden bei abfallenden Gelände mit Heckenquartieren, Treppen und Grotten. Der umgebende lichte Wald ist als ein Tiergarten ringsum eingezäunt.

Dem Ort eingeschrieben ist wohl der Wechselbezug, als eine Mitte alles Nähere auf sich und an sich zu ziehen, zu konzentrieren, und zugleich Ordnung und Kräfte auszustrahlen und zu vermitteln – dieser Wechselbezug in der gemacht-erlebten Natur und Historie ist ausgeprägt und durchfärbt durch Geschichten und Kreisläufe von Schöpfen, Bewahren und Zerstören, zuweilen schmerzend langsam oder dann bestürzend augenblicklich, ineinander verbunden.

(›… frag mich nicht wie – frag mich nicht wann – s ist doch nurn lied – aber mitm lied fang ich erst mal an … soll sein‹ – Heiner Kondschak nach Gerhard Gundermann)

 


Beitrag veröffentlicht

in

von