Papiere haben Oberflächen und sind Faservolumen

Papiere gibt es als allerdünnste, kaum schon zusammenhaltende Faserverhakungen, als durchsichtige Blätter, als weiche Lappen, als klangvolle Bögen, als kräftige Kartons und Pappen, schließlich immer stabiler als dickste Panzerpappen und Papierstoffmassive: alle sind Faservolumen mit Vorder-, Rück- und Seitenflächen, sie sind immer Papierreliefs, sind Papierskulpturen. Zweifellos haben sie als Bauwerke auch Innenflächen oder Innenabwicklungen, sind sie doch zusammengeschwemmt und zusammengetrocknet aus vielfältigsten Faserzeugen, gequetschten und geschnittenen Baustoffen. Es gibt in den Papieren, den Papiergestrüppen und Papiergewürken, den Papierbauwerken auch ausgedehnte Zwischenräume mit Kavernen, Gängen und Windungen. Zuweilen sind sie verpresst, zugeschüttet und verklebt mit Füllstoffen und Leimen und so können Oberflächen glatt und verschlossen erscheinen.

Atmet ein Papier? kann seine Oberfläche dicker werden, um dann eine neue zu haben? verändert Papier seinen Wärmezustand und damit seine Dicke? saugt es Energie, gibt es Energie ab? kann es dickfellig oder dünnhäutig reagieren? menschelt mein Papier oder papiert mein Denken und Bewegungsapparat? – Sicher all dies!


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: